Reliefkarten erstellen: Unterschied zwischen den Versionen
(→Bearbeitung in MicroDEM) |
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In dieser Anleitung will ich beschreiben, wie Reliefkarten für die Verwendung in der Recorder Software und im Recorder Web-Paket erstellt werden können. Sie dient lediglich als kleine Hilfe und Ergänzung zu den meist in Englisch gehaltenen Tutorials. | In dieser Anleitung will ich beschreiben, wie Reliefkarten für die Verwendung in der Recorder Software und im Recorder Web-Paket erstellt werden können. Sie dient lediglich als kleine Hilfe und Ergänzung zu den meist in Englisch gehaltenen Tutorials. | ||
− | = Benötigte Software und Daten = | + | == Benötigte Software und Daten == |
Die folgend aufgeführte Software ist alle für private Nutzung kostenfrei verfügbar. Die genauen Lizenzbedingungen können Sie bei den Softwareanbietern nachschlagen. Für jede der hier angeführten Programme und Programmpakte gibt es auch Alternativen, die bei einiger Suche im Netz gefunden werden können. | Die folgend aufgeführte Software ist alle für private Nutzung kostenfrei verfügbar. Die genauen Lizenzbedingungen können Sie bei den Softwareanbietern nachschlagen. Für jede der hier angeführten Programme und Programmpakte gibt es auch Alternativen, die bei einiger Suche im Netz gefunden werden können. | ||
− | == MicroDEM == | + | === MicroDEM === |
MicroDEM ist ein recht bekannter Betrachter und Konverter für digitale Höhendaten. Er stammt von Prof. Peter Guth vom Institut für Ozeanographie an der US-Marineakademie. Das Programm wird laufend gepflegt und erweitert. | MicroDEM ist ein recht bekannter Betrachter und Konverter für digitale Höhendaten. Er stammt von Prof. Peter Guth vom Institut für Ozeanographie an der US-Marineakademie. Das Programm wird laufend gepflegt und erweitert. | ||
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Beim Update Programm von MicroDEM schlagen einige Virusscanner Alarm - keine Panik, es ist jedoch nur einer der immer mal auftauchenden Fehlalarme. Wen das stört, sollte den Virusscanner das Programm entfernen lassen, es ist für die Funktionalität von MicroDEM nicht unbedingt notwendig. | Beim Update Programm von MicroDEM schlagen einige Virusscanner Alarm - keine Panik, es ist jedoch nur einer der immer mal auftauchenden Fehlalarme. Wen das stört, sollte den Virusscanner das Programm entfernen lassen, es ist für die Funktionalität von MicroDEM nicht unbedingt notwendig. | ||
− | == gvSIG == | + | === gvSIG === |
gvSIG (kurz für spanisch "Generalitat Valencia Sistema de Información Geográfica") ist ein freies Geografisches Informationssystem. Das Programm ist sehr leistungsstark und bietet für Verwaltung von Geodaten eine große Zahl an Werkzeugen an. Nähere Informationen hierzu finden sich auf der [http://de.wikipedia.org/wiki/GvSIG deutschen Wikipedia Seite]. | gvSIG (kurz für spanisch "Generalitat Valencia Sistema de Información Geográfica") ist ein freies Geografisches Informationssystem. Das Programm ist sehr leistungsstark und bietet für Verwaltung von Geodaten eine große Zahl an Werkzeugen an. Nähere Informationen hierzu finden sich auf der [http://de.wikipedia.org/wiki/GvSIG deutschen Wikipedia Seite]. | ||
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Auch die Installation von gvSIG ist recht einfach. Laden Sie die vollständige "all-included" Version des Installationspaketes der aktuellsten stabilen Version von der gvSIG-Website [http://www.gvsig.org/web/ gvSIG-Website] herunter und starten Sie den Installer und folgen den Anweisungen. | Auch die Installation von gvSIG ist recht einfach. Laden Sie die vollständige "all-included" Version des Installationspaketes der aktuellsten stabilen Version von der gvSIG-Website [http://www.gvsig.org/web/ gvSIG-Website] herunter und starten Sie den Installer und folgen den Anweisungen. | ||
− | == IrfanView == | + | === IrfanView === |
IrfanView ist ein für die private Nutzung kostenfreies Bildbetrachtungs und Bearbeitungsprogramm, mit dem einige der letzten Veränderungen an den Kartenbildern durchgeführt werden können. | IrfanView ist ein für die private Nutzung kostenfreies Bildbetrachtungs und Bearbeitungsprogramm, mit dem einige der letzten Veränderungen an den Kartenbildern durchgeführt werden können. | ||
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− | == Digitale Geländemodelle (DEM) == | + | === Digitale Geländemodelle (DEM) === |
Es existieren zahlreiche Quellen, die frei verfügbare digitale Höhendaten anbieten. Wichtige Quellen sind: | Es existieren zahlreiche Quellen, die frei verfügbare digitale Höhendaten anbieten. Wichtige Quellen sind: | ||
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* ASTER: Daten des Advanced Spaceborne Thermal Emission and Reflection Radiometer. Sie wurden mit einem Instrument des Terra-Satelliten der NASA aufgezeichnet. Aus den Daten wurde ein fast globales digitalen Höhenmodells zwischen dem 83. nördlichen und südlichen Breitengrad erstellt. Die Daten werden mit einer Ortsauflösung von 30 m von der NASA zum Download bereit gestellt. Zugang unter http://asterweb.jpl.nasa.gov/gdem.asp. | * ASTER: Daten des Advanced Spaceborne Thermal Emission and Reflection Radiometer. Sie wurden mit einem Instrument des Terra-Satelliten der NASA aufgezeichnet. Aus den Daten wurde ein fast globales digitalen Höhenmodells zwischen dem 83. nördlichen und südlichen Breitengrad erstellt. Die Daten werden mit einer Ortsauflösung von 30 m von der NASA zum Download bereit gestellt. Zugang unter http://asterweb.jpl.nasa.gov/gdem.asp. | ||
− | = Datendownload und -vorbereitung = | + | == Datendownload und -vorbereitung == |
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+ | === DEM-Daten === | ||
In dieser Anleitung werden nachgearbeitete SRTM-Daten imGeoTiff-Format, die das Consortium for Spatial Information CGIAR-CSI bereitstellt verwendet. | In dieser Anleitung werden nachgearbeitete SRTM-Daten imGeoTiff-Format, die das Consortium for Spatial Information CGIAR-CSI bereitstellt verwendet. | ||
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Entpacken Sie die Daten in ein dafür angelegtes Verzeichnis, z.B. D:\Projekte\Reliefkarte\DEM. | Entpacken Sie die Daten in ein dafür angelegtes Verzeichnis, z.B. D:\Projekte\Reliefkarte\DEM. | ||
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+ | === Bearbeiten mit gvSIG === | ||
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+ | Um aus den Rastergrenzen der Messtischlätter das gewünsche Gebiet zu erhalten nutzen wir gvSIG | ||
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+ | '''Schritt 1:''' Starten Sie gvSIG. Im folgenen Tutorial verwende ich die englische Sprachversion des Programmes. Das Programm öffnet sich mit dem ''Projekt manager''. | ||
+ | Klicken Sie auf den Knopf ''New'' um ein neues ''View'' (Ein Fenster mit Digitalen Inhalten) zu erstellen. Im Fenster erscheint unter ''View''' der darauf generierte Eintrag ''Untitled - 0''. | ||
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+ | '''Schritt 2:''' Klicken Sie auf den Eintrag ''Untitled - 0'' um das View bearbeiten zu können. Nennen Sie das View um indem Sie auf ''Rename'' klicken (Abbildung 1). | ||
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+ | [[Datei:gvSIG02.png|framed|left|Abbildung 1]] | ||
+ | <br clear="all" /> | ||
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+ | Geben Sie dem View eine aussagekräftige Bezeichnung, in diesem Beispiel ''Reliefkarte - WGS84''. Selektieren Sie den Eintrag ''Reliefkarte - WGS84'' erneut. Legen Sie jetzt die wesentlichen Eigenschaften des Views fest, indem Sie auf ''Properties'' klicken. Stellen Sie die Projektion nach WGS84 um. Klicken Sie dazu auf ... hinter ''current projection''. Es öfnnet sich das Dialogfenster ''Spatial reference System (SRS)''. Wählen Sie dort als Type ''EPSG'', als Search Criterium ''By Code'' aus und geben Sie dort ''4326'' ein (Abbildung 2). Klicken Sie auf ''Search'' und anschließend auf ''OK''. Die Projektion des Views wurd jetzt auf ''4326'' umgestellt. Bestätigen Sie die Änderung mit ''OK''. | ||
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+ | [[Datei:gvSIG03.png|framed|left|Abbildung 2]] | ||
+ | <br clear="all" /> | ||
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+ | '''Schritt 3:''' Klicken Sie auf ''Open'' um das Viewfenster zu öffen. Es erscheint ein leeres Fenster ''View: Reliefkarte -WGS84'', unser View enthält noch keine Daten. Wählen Sie aus dem Hauptmenü ''View>Add Layer''. | ||
+ | Das Dialogfenster ''Add layer...'' öffnet sich, standardgemäß mit dem Reiter ''File''. Klicken Sie auf ''Add'' (Abbildung 3), wählen Sie (wenn nicht bereits eingestellt) als Files of type ''gvSIG shp driver'' aus und suchen Sie die Datei ''d_mtb_wgs84.shp'' mit den Rastergrenzen der MTBs (Abbildung 4). Bestätigen Sie mit ''Open''. Schließen Sie das Add Layer-Fenster mit ''OK''. | ||
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+ | [[Datei:gvSIG04.png|framed|left|Abbildung 3]] | ||
+ | <br clear="all" /> | ||
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+ | [[Datei:gvSIG05.png|framed|left|Abbildung 4]] | ||
+ | <br clear="all" /> | ||
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+ | gsSIG fügt die Daten als neuen Layer in des View ein. Ihr Bildschirm solle wie in Abbildung 5 dargestellt aussehen. | ||
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+ | [[Datei:gvSIG16.png|framed|left|Abbildung 5]] | ||
+ | <br clear="all" /> | ||
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+ | '''Schritt 4:''' Im folgenden Schritt werden aus der Gesamtmenge alle MTBs Deutschlands diejenigen ausgewählt, die im umgebenden Rechteck des gewünschten Darstellungsgebiets liegen. In unserem Beispiel das Bayerische Allgäu (Regierungsbezirk Schwaben). | ||
+ | Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Layer ''d_mtb_wgs84'' und wählen aus dem Kontextmenü ''Open Nav Table'' (Abbildung 6). | ||
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+ | [[Datei:gvSIG06.png|framed|left|Abbildung 6]] | ||
+ | <br clear="all" /> | ||
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+ | Im Dialogfenster ''NavTable:'' klicken Sie auf den Knopf mit dem Trichtersymbol. Es öffnet sich das Dialogfenster ''Filter''. In das Eingabefenster unten links (Abbildung 7) geben Sie folgenden Code ein (Kopieren die ihn hier heraus) : | ||
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+ | MTB in | ||
+ | ('6927','6928','6929','6930','6931','6932','6933', | ||
+ | '7027','7028','7029','7030','7031','7032','7033', | ||
+ | '7127','7128','7129','7130','7131','7132','7133', | ||
+ | '7227','7228','7229','7230','7231','7232','7233', | ||
+ | '7327','7328','7329','7330','7331','7332','7333', | ||
+ | '7427','7428','7429','7430','7431','7432','7433', | ||
+ | '7527','7528','7529','7530','7531','7532','7533', | ||
+ | '7627','7628','7629','7630','7631','7632','7633', | ||
+ | '7727','7728','7729','7730','7731','7732','7733', | ||
+ | '7827','7828','7829','7830','7831','7832','7833', | ||
+ | '7927','7928','7929','7930','7931','7932','7933', | ||
+ | '8027','8028','8029','8030','8031','8032','8033', | ||
+ | '8127','8128','8129','8130','8131','8132','8133', | ||
+ | '8227','8228','8229','8230','8231','8232','8233', | ||
+ | '8327','8328','8329','8330','8331','8332','8333') | ||
+ | </code> | ||
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+ | [[Datei:gvSIG07.png|framed|left|Abbildung 7]] | ||
+ | <br clear="all" /> | ||
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+ | Der Code benennt alle Messtischblättern die innerhalb des umgebenden Rechtecks Schwabens liegen und filtert diese aus. Klicken Sie dazu auf ''New Set''. Schließen Sie anschließend den Filter-Dialog (kleines x rechts oben). Die Ausgewählten MTBs sind jetzt im View mit gelbem Hintergrund dargestellt (Abbildung 8). | ||
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+ | [[Datei:gvSIG08.png|framed|left|Abbildung 8]] | ||
+ | <br clear="all" /> | ||
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+ | '''Schritt 5:''' Aus den ausgewählten Messtischblätter wird durch Aggregation ein Rahmen um das Gebiet erstellt. Aktivieren Sie das View-Fenster und wählen Sie aus dem Hauptmenü View>Geoprocess Toolbox. Im Hierarchiebaum der Geoprocess Toolbox navigieren Sie zu Geoprocess>Analisis>Aggregation und wählen dort ''Dissolve'' aus (Abbildung 9). | ||
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+ | [[Datei:gvSIG09.png|framed|left|Abbildung 9]] | ||
+ | <br clear="all" /> | ||
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+ | Klicken Sie auf ''Open Geoprocess''. Machen Sie in der Analaysis Toolbox die folgend dargestellten Einstellungen (Abbildung 10) | ||
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+ | [[Datei:gvSIG10.png|framed|left|Abbildung 10]] | ||
+ | <br clear="all" /> | ||
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+ | Zur Auswahl des Dateinamens und des Speicherplatzes der Ausgabedatei klicken Sie auf ''Choose'', navigieren im Datei Dialog an den von Ihnen gewünschten Speicherplatz (hier Ordner .../Shape) und benennen die Datei 'Rahmen' (Abbildung 11). Speichern Sie die Datei mit ''Save''. Starten Sie anschießend die Geoverarbeitung mit ''OK''. | ||
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+ | [[Datei:gvSIG11.png|framed|left|Abbildung 11]] | ||
+ | <br clear="all" /> | ||
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+ | Wenn Sie nach der Spatial index creation gefragt werden, können Sie mit ''Yes'' bestätigen. Nach Abschloss der Geoverarbeitung schließen Sie die Toolbox mit ''Close''. | ||
+ | gvSIG hat jetzt eine neue Vektorgeometrie erstellt, im Shape-Format abgespeichert und dem View mit der Bezeichnung ''Rahmen'' hinzugefügt (Abbildung 12). Auf der Festplatte finden Sie die drei Dateien des Rahmen-Shape (Rahmen.shp,Rahmen.dbf, Rahmen.shx). | ||
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+ | [[Datei:gvSIG12.png|framed|left|Abbildung 12]] | ||
+ | <br clear="all" /> | ||
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+ | '''Schritt 6:''' Schließen Sie das View-Fenster (kleines x oben rechts) und speichern Sie das Projekt in Ihren Projektordner, da es später nochmal benötigt wird (Hauptmenü: ''File>save projekt''). Geben Sie dem Projekt einen aussagekräftigen Namen, z.B. ''ReliefkarteSchwaben''. Sie können gvSIG vorerst schließen. | ||
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+ | == Bearbeitung in MicroDEM == | ||
Nun an die eigentliche Arbeit. | Nun an die eigentliche Arbeit. |
Version vom 7. August 2012, 12:19 Uhr
In dieser Anleitung will ich beschreiben, wie Reliefkarten für die Verwendung in der Recorder Software und im Recorder Web-Paket erstellt werden können. Sie dient lediglich als kleine Hilfe und Ergänzung zu den meist in Englisch gehaltenen Tutorials.
Inhaltsverzeichnis
Benötigte Software und Daten
Die folgend aufgeführte Software ist alle für private Nutzung kostenfrei verfügbar. Die genauen Lizenzbedingungen können Sie bei den Softwareanbietern nachschlagen. Für jede der hier angeführten Programme und Programmpakte gibt es auch Alternativen, die bei einiger Suche im Netz gefunden werden können.
MicroDEM
MicroDEM ist ein recht bekannter Betrachter und Konverter für digitale Höhendaten. Er stammt von Prof. Peter Guth vom Institut für Ozeanographie an der US-Marineakademie. Das Programm wird laufend gepflegt und erweitert.
Die Installation von MicroDEM gestaltet sich recht einfach. Lade Sie zuerst die beiden folgenden Dateien herunter:
- http://www.usna.edu/Users/oceano/pguth/microdem/win32/microdem_setup.exe
- http://www.usna.edu/Users/oceano/pguth/microdem/win32/microdem.exe
Anschließend starten Sie die Installation (microdem_setup.exe) und übernehmen dabei die vorgeschlagenen Pfade. Dies ist wichtig, da MicroDEM sonst möglicherweise nicht korrekt funktionieren wird. Sobald die Installation abgeschlossen ist, kopieren Sie die Datei microdem.exe in den Ordner, in den MicroDEM installiert wurde (c:\microdem). Dabei muss die bereits vorhandene Datei überschreiben werden. Dieser Schritt ist notwendig, da die Datei microdem.exe meist aktueller als die gleichnamige Datei aus dem Installationspaket ist.
Beim Update Programm von MicroDEM schlagen einige Virusscanner Alarm - keine Panik, es ist jedoch nur einer der immer mal auftauchenden Fehlalarme. Wen das stört, sollte den Virusscanner das Programm entfernen lassen, es ist für die Funktionalität von MicroDEM nicht unbedingt notwendig.
gvSIG
gvSIG (kurz für spanisch "Generalitat Valencia Sistema de Información Geográfica") ist ein freies Geografisches Informationssystem. Das Programm ist sehr leistungsstark und bietet für Verwaltung von Geodaten eine große Zahl an Werkzeugen an. Nähere Informationen hierzu finden sich auf der deutschen Wikipedia Seite.
Auch die Installation von gvSIG ist recht einfach. Laden Sie die vollständige "all-included" Version des Installationspaketes der aktuellsten stabilen Version von der gvSIG-Website gvSIG-Website herunter und starten Sie den Installer und folgen den Anweisungen.
IrfanView
IrfanView ist ein für die private Nutzung kostenfreies Bildbetrachtungs und Bearbeitungsprogramm, mit dem einige der letzten Veränderungen an den Kartenbildern durchgeführt werden können.
Laden Sie das Installationspaket für IfranView und die PlugIns über die IrfanView Website.
Digitale Geländemodelle (DEM)
Es existieren zahlreiche Quellen, die frei verfügbare digitale Höhendaten anbieten. Wichtige Quellen sind:
- GTOPO: globales Höhendaten mit einer Auflösung von 30 Bogensekunden (etwa 1 km).
- Download unter http://www1.gsi.go.jp/geowww/globalmap-gsi/gtopo30/gtopo30.html .
- SRTM: Höhendaten der Shuttle Radar Topography Mission (SRTM), die im Februar 2000 aus dem Weltraum einem Space Shuttle gewonnen wurden. Die zur Zeit wohl umfassendste hochauflösende digitale Topografiedatenbank der Erde.
- Download der Rohdaten unter http://srtm.usgs.gov/index.php.
- Nachbearbeitete Daten mit Korrektur der Fehlerpixel unter srtm.csi.cgiar.org.
- ASTER: Daten des Advanced Spaceborne Thermal Emission and Reflection Radiometer. Sie wurden mit einem Instrument des Terra-Satelliten der NASA aufgezeichnet. Aus den Daten wurde ein fast globales digitalen Höhenmodells zwischen dem 83. nördlichen und südlichen Breitengrad erstellt. Die Daten werden mit einer Ortsauflösung von 30 m von der NASA zum Download bereit gestellt. Zugang unter http://asterweb.jpl.nasa.gov/gdem.asp.
Datendownload und -vorbereitung
DEM-Daten
In dieser Anleitung werden nachgearbeitete SRTM-Daten imGeoTiff-Format, die das Consortium for Spatial Information CGIAR-CSI bereitstellt verwendet.
Laden Sie dazu das digitale Geländemodell vom SE Deutschlands herunter: http://srtm.csi.cgiar.org/SRT-ZIP/SRTM_V41/SRTM_Data_GeoTiff/srtm_39_03.zip.
Entpacken Sie die Daten in ein dafür angelegtes Verzeichnis, z.B. D:\Projekte\Reliefkarte\DEM.
Bearbeiten mit gvSIG
Um aus den Rastergrenzen der Messtischlätter das gewünsche Gebiet zu erhalten nutzen wir gvSIG
Schritt 1: Starten Sie gvSIG. Im folgenen Tutorial verwende ich die englische Sprachversion des Programmes. Das Programm öffnet sich mit dem Projekt manager. Klicken Sie auf den Knopf New um ein neues View (Ein Fenster mit Digitalen Inhalten) zu erstellen. Im Fenster erscheint unter View' der darauf generierte Eintrag Untitled - 0.
Schritt 2: Klicken Sie auf den Eintrag Untitled - 0 um das View bearbeiten zu können. Nennen Sie das View um indem Sie auf Rename klicken (Abbildung 1).
Geben Sie dem View eine aussagekräftige Bezeichnung, in diesem Beispiel Reliefkarte - WGS84. Selektieren Sie den Eintrag Reliefkarte - WGS84 erneut. Legen Sie jetzt die wesentlichen Eigenschaften des Views fest, indem Sie auf Properties klicken. Stellen Sie die Projektion nach WGS84 um. Klicken Sie dazu auf ... hinter current projection. Es öfnnet sich das Dialogfenster Spatial reference System (SRS). Wählen Sie dort als Type EPSG, als Search Criterium By Code aus und geben Sie dort 4326 ein (Abbildung 2). Klicken Sie auf Search und anschließend auf OK. Die Projektion des Views wurd jetzt auf 4326 umgestellt. Bestätigen Sie die Änderung mit OK.
Schritt 3: Klicken Sie auf Open um das Viewfenster zu öffen. Es erscheint ein leeres Fenster View: Reliefkarte -WGS84, unser View enthält noch keine Daten. Wählen Sie aus dem Hauptmenü View>Add Layer. Das Dialogfenster Add layer... öffnet sich, standardgemäß mit dem Reiter File. Klicken Sie auf Add (Abbildung 3), wählen Sie (wenn nicht bereits eingestellt) als Files of type gvSIG shp driver aus und suchen Sie die Datei d_mtb_wgs84.shp mit den Rastergrenzen der MTBs (Abbildung 4). Bestätigen Sie mit Open. Schließen Sie das Add Layer-Fenster mit OK.
gsSIG fügt die Daten als neuen Layer in des View ein. Ihr Bildschirm solle wie in Abbildung 5 dargestellt aussehen.
Schritt 4: Im folgenden Schritt werden aus der Gesamtmenge alle MTBs Deutschlands diejenigen ausgewählt, die im umgebenden Rechteck des gewünschten Darstellungsgebiets liegen. In unserem Beispiel das Bayerische Allgäu (Regierungsbezirk Schwaben). Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Layer d_mtb_wgs84 und wählen aus dem Kontextmenü Open Nav Table (Abbildung 6).
Im Dialogfenster NavTable: klicken Sie auf den Knopf mit dem Trichtersymbol. Es öffnet sich das Dialogfenster Filter. In das Eingabefenster unten links (Abbildung 7) geben Sie folgenden Code ein (Kopieren die ihn hier heraus) :
MTB in ('6927','6928','6929','6930','6931','6932','6933', '7027','7028','7029','7030','7031','7032','7033', '7127','7128','7129','7130','7131','7132','7133', '7227','7228','7229','7230','7231','7232','7233', '7327','7328','7329','7330','7331','7332','7333', '7427','7428','7429','7430','7431','7432','7433', '7527','7528','7529','7530','7531','7532','7533', '7627','7628','7629','7630','7631','7632','7633', '7727','7728','7729','7730','7731','7732','7733', '7827','7828','7829','7830','7831','7832','7833', '7927','7928','7929','7930','7931','7932','7933', '8027','8028','8029','8030','8031','8032','8033', '8127','8128','8129','8130','8131','8132','8133', '8227','8228','8229','8230','8231','8232','8233', '8327','8328','8329','8330','8331','8332','8333')
Der Code benennt alle Messtischblättern die innerhalb des umgebenden Rechtecks Schwabens liegen und filtert diese aus. Klicken Sie dazu auf New Set. Schließen Sie anschließend den Filter-Dialog (kleines x rechts oben). Die Ausgewählten MTBs sind jetzt im View mit gelbem Hintergrund dargestellt (Abbildung 8).
Schritt 5: Aus den ausgewählten Messtischblätter wird durch Aggregation ein Rahmen um das Gebiet erstellt. Aktivieren Sie das View-Fenster und wählen Sie aus dem Hauptmenü View>Geoprocess Toolbox. Im Hierarchiebaum der Geoprocess Toolbox navigieren Sie zu Geoprocess>Analisis>Aggregation und wählen dort Dissolve aus (Abbildung 9).
Klicken Sie auf Open Geoprocess. Machen Sie in der Analaysis Toolbox die folgend dargestellten Einstellungen (Abbildung 10)
Zur Auswahl des Dateinamens und des Speicherplatzes der Ausgabedatei klicken Sie auf Choose, navigieren im Datei Dialog an den von Ihnen gewünschten Speicherplatz (hier Ordner .../Shape) und benennen die Datei 'Rahmen' (Abbildung 11). Speichern Sie die Datei mit Save. Starten Sie anschießend die Geoverarbeitung mit OK.
Wenn Sie nach der Spatial index creation gefragt werden, können Sie mit Yes bestätigen. Nach Abschloss der Geoverarbeitung schließen Sie die Toolbox mit Close. gvSIG hat jetzt eine neue Vektorgeometrie erstellt, im Shape-Format abgespeichert und dem View mit der Bezeichnung Rahmen hinzugefügt (Abbildung 12). Auf der Festplatte finden Sie die drei Dateien des Rahmen-Shape (Rahmen.shp,Rahmen.dbf, Rahmen.shx).
Schritt 6: Schließen Sie das View-Fenster (kleines x oben rechts) und speichern Sie das Projekt in Ihren Projektordner, da es später nochmal benötigt wird (Hauptmenü: File>save projekt). Geben Sie dem Projekt einen aussagekräftigen Namen, z.B. ReliefkarteSchwaben. Sie können gvSIG vorerst schließen.
Bearbeitung in MicroDEM
Nun an die eigentliche Arbeit.
Schritt 1: Starten Sie MicroDEM. Im Menü „File“ > „Open“ klicken Sie auf „Open DEM“ und wählen das gewünschte digitales Geländemodell aus. In diesem Beispiel ist es die vorhin heruntergeladene und entpackte Datei srtm_39_03.tif. Anschließend sollte die Darstellung des Bildschirms so ähnlich wie auf Abbildung 1 aussehen. Wenn weder eine Legende noch Rasterlinien zu sehen sind, können Schritte 2-5 übersprungen und direkt ab Schritt 6 weiter gelesen werden.
Schritt 2: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Grafik und wählen Sie den Menüpunkt „Grid/graticule“.
Schritt 3: Wählen Sie unter „Grid“ den Punkt „Neither“ aus und bestätigen Sie mit OK.
Schritt 4: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Grafik und wählen Sie den Menüpunkt „Legends/marginalia“.
Schritt 5: Deselektieren Sie im Dialogfenster „Move Map Marginalia“ alle Einträge, wie in Abbildung 3 dargestellt. Bestätigen Sie die Einträge mit „OK (Close)“. Bei der anschließenden Frage „Redraw Diagram?“ antworten Sie mit „Yes“ (Ja)
...wird fortgesetzt.